Die Meulenwald-Schule, Schweich und ihre Superstars
„Demokratie leben“ unterstützt Rap-Wochenende zum Thema „Ausgrenzung“
Samstags und sonntags in die Schule gehen? Die meisten Jugendlichen würden das wohl für keine gute Idee halten. Nicht so die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5b und 6 samt ihren Lehrerinnen M.Ackva und S.Mehn. Sie hatten sich bewusst dafür entschieden, sich einmal ein ganzes Wochenende ungestört Zeit zu nehmen und sich mit dem Thema „Ausgrenzung“ zu beschäftigen. Viele der 10-13jährigen FörderschülerInnen haben Erfahrungen von Mobbing, Anfeindungen oder Ausgrenzung erlebt und hatten ein großes Bedürfnis, sich darüber mitzuteilen.
Die Idee, diese Gedanken in einem Rap auszudrücken hatte Hannah Babitsch, Schülerin der 6. Klasse. Und sie wusste auch, wer bei der Umsetzung helfen konnte.
„Von der Straße ins Studio“ nennt sich eine Gruppe von Pädagogen, Musikern und Technikern, die sich zum Ziel gemacht hat, positive Werte über die musikalische Auseinandersetzung zu vermitteln.
Dank der Unterstützung von „Demokratie leben“, einem Bundesprogramm, das insbesondere Aktivitäten und Projekte gegen Diskriminierung unterstützt, konnte die gute Idee Wirklichkeit werden.
Timm Fütterer, Dennis Steib, Carmen Ortiz Werthmüller von VDSIS halfen den Schülerinnen und Schülern, ihre Texte in entsprechenden Reimen zu formulieren, übten den Sprechgesang, machten Performancetraining und sammelten alles in Ton- und Video-Aufnahmen. Auch der Jungrapper Samuel war mit von der Partie und konnte aus eigener Erfahrung heraus Tipps geben und die Schüler unterstützen.
„Aus deinem Herzen, ganz tief muss das rauskommen!“ ermunterte Timm Fütterer die Jugendlichen, sich alles von der Seele zu schreiben und zu rappen.
Yannik sang: „Jemand mobben ist nicht geil, denn er ist ein Mensch wie wir- du bist traurig, Bruder, komm das ändern wir!“
Und Leon rappte: „Du grenzt jemanden aus, nur weil er anders ist! Hör mir zu! Pro! Ich geb dir ne andre Sicht!“
Mit professioneller Ton- und Schnitttechnik entstand aus den individuellen Raps ein gemeinsamer Song.
Sonntags ging es dann an die visuelle Umsetzung. Bewegungen wurden erarbeitet, eingeübt und aufgenommen. Geeignete Drehorte wurden gesucht und immer neue Ideen eingearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler waren konzentriert und engagiert bei der Sache.
Immer wieder wurde korrigiert, verbessert bis alle mit dem Ergebnis zufrieden waren. Auch zunächst zurückhaltende Schüler wuchsen an diesem Wochenende über sich hinaus.
Und am Ende war es ein ganz besonderes Erlebnis, sich selbst in Ton und Film neu zu sehen.
„Unglaublich, was ihr da geschafft habt!“ meinte Karen Motsch, die Schulleiterin, als sie am Nachmittag bei einem Besuch die Rohfassung des Musikvideos begutachten konnte.
„Vielleicht verstehen uns ja dann manche Menschen besser!“ hofft Laura.
„So macht Schule echt Spaß!“, sagt Manuela und würde am liebsten gleich das nächste Projekt starten.
Hier das Ergebnis dieses tollen Projekts:
Ebenfalls können weitere Projekteinblicke auf der Seite von Demokratie leben – demokratie-schweich.de, auf der Seite VDSIS – Von der Straße ins Studio oder auf youtube unter „vdsis“ angesehen und angehört werden.